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Kugelbomben
Bau von Kugelbomben und Variationen, z.B. Figurenbomben

Warnung:
Verbrauchsmaterialien:
Werkzeuge etc.:
The Pyrotechnician weist darauf hin, dass in Deutschland die Herstellung von pyrotechnischen Mischungen ausserhalb von zugelassenen Firmen verboten ist.
  • Klopapierrolle
  • Nassklebeband (Bezug: im Künstlerbedarf)
  • Kreppband
  • 2 Halbkugeln, entweder Pappe oder Kunststoff
  • Papier
  • Leim
  • warmes Wasser
  • Zündschnur (Green Visco z.B. aus Böllern)
  • NC-Lack
  • Prime, z.B. Meal-Pulver
  • Sterne (am besten gerollte Sterne)
  • Zerlegerladung
  • Ausstoßer-Pulver
  • Papiertaschentuch
  • Schüssel
  • Schere
  • scharfer Cutter, Skalpell o.ä.
  • Pinzette für Sterne
  • Spatel oder Löffel
  • Lineal
  • kurzes Rohrstück
Befüllen:
Grundlage einer Kugelbombe sind zwei zusammenpassende Halbkugeln. Diese können selbst hergestellt sein (siehe Artikel: "Papphalbkugeln") oder es können z.B. Kunststoffkugeln aus dem Bastelladen verwendet werden, die sich einfach in zwei Hälften auseinandernehmen lassen. Allerdings haben diese den Nachteil verhältnismäßig teuer zu sein und unter Umständen gefährliche Splitter zu bilden.
Für erste Versuche eignen sie sich aber recht gut, da so der Aufwand geringer wird und dier Verarbeitung einfacher.
Auf dem Bild ist eine solche, bereits vorbereitete Kugel zu sehen. Dazu wird die eine Halbkugel mit einem Loch versehen; in dieses wird dann eine papierumwickelte Zündschnur (siehe Artikel: "Zylinderbomben") gesteckt, die möglichst sehr fest sitzen sollte und gut mit Leim verklebt wird. Vor dem Einstecken wird jedoch am später nach Innen zeigenden Ende der Zündschnur noch ein dünner Papierzylinder angesetzt, der bis zur Mitte der vereinigten Kugel reichen sollte.
Der Papierzylinder mit der Zündschnur in der Mitte wird nun mit etwas feinem Schwarzpulver gefüllt, dazu eignet sich ein kleines Papierstück, das als Trichter gerollt wird.
Anschließend werden die Sterne möglichst gleichmäßig in die Kugel eingestapelt. Dies funktioniert mit gerollten Sternen noch deutlich besser als hier mit Zylindersternen dargestellt. Auch in die andere, nicht mit Zündschnur versehene Halbkugel werden ebenso Sterne eingelegt.
Nun wird das Papiertaschentuch in seine einzelnen Lagen auseinandergenommen. Je nach Qualität werden nun ein oder mehrere solcher Lagen in die Halbkugeln eingelegt; das Papier sollte stabil genug sein, um beim Eindrücken nicht zu reißen. Allerdings muss für die Halbkugel mit Zündschnur natürlich das Papier vorher mit einem kleinen Loch in der Mitte versehen werden, womit es über den Papierzylinder in der Mitte gezogen wird.
Nach dem Einlegen und vorsichtigen Eindrücken des Papiers wird nun die Kugel mit Zerleger gefüllt. Dieser wird mit einem Spatel auf das Papier gegeben und gelegentlich mit kontrolliertem, vorsichtigem Druck etwas "eingestopft", bis die Halbkugeln gut auf Randhöhe gefüllt sind.
Jetzt wird die Kugel geschlossen. Dazu werden die beiden Halbkugeln mit den Kanten aneinander gesetzt; dann werden sie mit einem raschen Schwung zusammengeklappt und gut zusammen gehalten.
Wem dieses Vorgehen zu riskant ist, für den empfiehlt sich der Einsatz eines Kartonsstücks. Dieses wird auf die eine Halbkugel gepresst; dann wird diese umgedreht, mit Karton dazwischen auf die andere gesetzt und dann der Karton vorsichtig zur Seite herausgezogen. Im allgemeinen klappt erstere Methode bei kleineren Kugelbomben aber problemlos.
Schließlich werden durch leichtes Rütteln die Kugeln exakt aufeinander gebracht.
Anschließend wird jetzt das überstehende Taschentuchpapier mit einer Schere möglichst knapp abgeschnitten. Bei der Verwendung von Plastikhalbkugeln sollten diese nun endgültig ineinander einrasten.
Pasting:
Schließlich wird die Kugel durch einen Streifen Kreppband entlang des Spaltes gesichert. Außerdem wird durch einige weitere Streifen Kreppband um die Kugel eine Haftbasis für das folgende Pasting geschaffen. Zusätzlich können die noch freien Plastikbereiche noch mit Schleifpapier angerauht werden, um besseren Halt zu bieten.
Das Pasting ist der entscheidende Teil der Kugelbombenfertigung. Saubere Arbeit hierbei entscheidet später über die Symmetrie des Effektes; Profis können durch gezielte Unregelmäßigkeiten beim Pasting aber auch spezielle Figuren erzeugen. Für den Anfang sollte jedoch ein möglichst gleichmäßiges Pasting angestrebt werden, das eine rundum gleichstarke Pappschale hervorbringt.
Bei der hier vorgestellten Methode werden Klebeband- oder Papierstreifen mit einer Breite von ungefähr einem 16-tel des Kugelumfangs und einer Länge von einem Drittel des Kugelumfangs benötigt. Rechnerisch gilt also: Breite = 3.1415 * Kugeldurchmesser / 16 und Länge = 3.1415 * Kugeldurchmesser / 3. Bei kleinen Bomben reicht auch die Näherung Länge = Kugeldurchmesser. Diese Streifen werden z.B. mit einem Cutter aus dem Nassklebeband geschnitten. Pro Lage werden ca. 30 solche Streifen benötigt.
Vor dem Aufkleben sollte die Zündschnur vor Feuchtigkeit und Abknicken geschützt werden, was am einfachsten mit einem Stück Kreppband geht. Diese Streifen werden nun in Dreiergruppen aufgeklebt, der erste Streifen an der Zündschnur beginnend, der zweite mittig positioniert und schließlich der Dritte mit dem Ende genau gegenüber der Zündschnur (Bild 1 unten).
Auf diese Weise arbeitet man sich um die Kugelbombe herum, die dabei idealerweise auf einem kurzen Stück Rohr o.ä. sitzt.

Falls die Streifen verrutschen, so hilft es die Kugel zwischendurch ein paar Stunden trocknen zu lassen. Ist die Kugel mit allen Lagen fertig beklebt, dann wird sie abschließend getrocknet. Dazu sollte sie an einem trockenen, kühlen Ort auf einem kurzen Rohrstück liegen. Auf keinen Fall in der Sonne oder auf der Heizung, Entzündungsgefahr! Je nach Schichtdicke kann das Trocknen durchaus eine Woche oder länger dauern.



Anbringen des Treibsatzes:
Nach dem Trocknen wird die Verzögerungszündschnur mit einem scharfen Cutter oder einer Rasierklinge schräg angeschnitten, in NC-Lack getaucht und anschließend in Meal-Pulver.
Daraufhin wird eine zweite, lange Zündschnur unter einem Streifen Kreppband außen an der Kugel entlang gelegt, von der Oberseite bis an den Verzögerungszünder der Kugelbombe. Sind nur kurze Zündschnurstücke verfügbar, so können diese unter dem Kreppband auch einfach mit etwas Überlappung aneinander gelegt werden (siehe Artikel "Zylinderbomben"). Alternativ wird eine lange Quickmatch angebracht, und an deren Ende eine Visco zur Verzögerung. (Achtung: Quickmatch zündet ohne Verzögerung durch! Die Shells darf niemals direkt an der Quickmatch gezündet werden, allenfalls mit einem daran angebrachten Elektrozünder aus sicherem Abstand.)
Für den Treibsatz wird eine Klopapierrolle auf ca. die halbe Länge gekürzt und dann auf der einen Seite mit Einschnitten versehen, so dass sich Laschen nach außen klappen lasen. Auf diese Laschen wird nun etwas Leim aufgetragen, dann wird die Klopapierrolle so auf die Shell aufgesetzt und mit Kreppband fixiert, dass sich das Ende der Zündschnur und der Verzögerungszünder in ihr befinden.
Nun wird die Klopapierrolle durch einige längs entlang gelegte Nassklebebandstreifen fest mit der Kugelbombe verklebt; das genaue Prinzip ist dabei nicht so wichtig.
Nun wird die Shell umgedreht und Ausstoßerladung in die Klopapierrolle gefüllt. Dann wird das Ende der Klopapierrolle mit einem Stück Papier oder Paiertaschentuch und Kreppband verschloßen. Schließlich wird darüber wieder eine festere Schicht Nassklebeband gelegt.
Damit ist die Kugelbombe jetzt einsatzfertig. Um einen Aufstiegseffektzu erzielen kann auch noch ein Komet mit reichlich Klebeband an der Bombe angebracht werden, der ebenfalls mit NC-Lack und etwas Meal geprimet wird, je nach Mischung.
Im Bild ist eine abschussfertige Kugelbombe zu sehen. Zum Abschuß wird die Shell ins Mörserrohr gehalten, die Zündschnur angezündet und dann die Shell ins Rohr fallen gelassen. Bei Shells mit einem Durchmesser von mehr als ca. 10cm empfiehlt sich stattdessen die Verleitung mit einer langen Quickmatch. Die Shell wird dann erst ins Rohr abgelassen, dann wird an der aus dem Rohr ragenden Quickmatch elektrisch oder mit einer Visco zur Verzögerung gezündet.

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