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Thermalite
Spezialzündschnur, die sehr große Hitze produziert

Warnung:
Verbrauchsmaterialien:
Werkzeuge etc.:
The Pyrotechnician weist darauf hin, dass in Deutschland die Herstellung von pyrotechnischen Mischungen ausserhalb von zugelassenen Firmen verboten ist.
  • NC-Lack
  • Kaliumperchlorat
  • Kalium- oder Natriumchlorat
  • Holzkohlestaub
  • Magnesium, ca. 50µm bis 75µm
  • Eisen(III)-oxid (Rotes Eisenoxid)
  • Aluminium, feiner 50µm
  • (Natriumhydrogencarbonat)
  • Metalldraht, mittel-dünn
  • Filmdose o.ä.
  • Küchenpapier o.ä.
  • Seitenschneider
  • kleiner Nagel
  • Schmirgelpapier
  • Waage
  • 2 verschiedene Mischbehälter, Aceton-verträglich
  • div. Spatel
Herstellung:
Bei Thermalite handelt es sich um eine offen brennende Zündschnur, die sehr heiß brennt und leicht entzündbar ist. Damit eignet sie sich gut um schwer entzündliche Mischungen, z.B. in Fontänen zu zünden oder auch zum sogenannten Cross-Matching, einer Methode, um das Zünden des Verzögerungszünders einer Kugel- bzw. Zylinderbombe sicherzustellen (auf dieser Seite wird eine alternative, einfachere Möglichkeit in den entsprechenden Artikeln beschrieben).
Das hier dargestellte Verfahren basiert auf der englischen Anleitung von Dan Williams.
Zuerst wird die Zündschnurmischung hergestellt:
  • 37 Kaliumperchlorat
  • 30 Kaliumchlorat (oder Natriumchlorat)
  • 10 Holzkohlestaub
  • 15 Magnesium, ca. 50µm bis 75µm
  • 5 Eisen(III)-oxid (Rotes Eisenoxid)
  • 3 Aluminium, feiner 50µm
  • (+1 Natriumhydrogencarbonat)
Dazu werden in einem Behälter Kaliumperchlorat, Eisenoxid und das Chlorat gut vermischt. In einem anderen Behälter werden die restlichen Chemikalien gemischt. Das Natriumhydrogencarbonat ist nicht unbedingt erforderlich, macht die Mischung aber sicherer. Die Oxidationsmittel dürfen nun keinesfalls trocken mit den anderen Chemikalien vermischt werden, da Chlorate und feine Metallpulver hochempfindlich sind.
Stattdessen wird die Chemikalienmischung mit NC-Lack zu einem Brei angerührt; dann wird die Oxidationsmittelmischung gut eingerührt. Da die Verarbeitung in zwei Durchgängen erfolgt, sollten die Mischungen jeweils in zwei gleichgroße Portionen aufgeteilt werden, von denen vorerst nur je eine mit NC-Lack vermischt wird.
Jetzt wird der Draht vorbereitet. Dazu wird zuerst die Oberfläche des Drahtes mit dem Schmirgelpapier aufgeraut. Dann werden für jeweils 100g Mischung ca. 20 Stücke mit einer Länge von jeweils ca. 50cm abgezwickt.
Außerdem wird in den Boden der Filmdose ein Loch gestoßen, so dass gerade der Draht hindurch passt.
Nun wird die Filmdose mit der Mischung aufgefüllt; evtl. muss noch etwas NC-Lack zugegegebn werden, bis eine nicht zu flüssige, aber gut am Draht haftende Mischung entsteht.
Dann wird von unten ein Drahtstück durch die Dose gesteckt, bis es oben aus der Mischung herauskommt. Dieses Ende des Drahtes wird nun mit etwas Küchenpapier abgewischt. Dann wird an diesem Ende der Rest des Drahtes durch die Mischung gezogen.
Die so überzogenen Drähte werden dann für einige Stunden zum Trocknen aufgehängt; die Filmdose wird gereinigt.
Nun wird das Loch in der Filmdose aufgeweitet, so dass die bereits einmal beschichteten Drähte hindurch passen. (Natürlich lässt sich auch eine andere Dose für den zweiten Schritt verwenden). Dann wir die zweite Portion der Mischung vermischt und angeteigt und in die Dose gefüllt. Dann wird das oben beschriebene Vorgehen wiederholt, um so auf die Drähte eine zweite Schicht aufzubringen.
Diese werden dann ein paar Tage getrocknet und sind dann einsatzbereit. ACHTUNG: Wegen der Verwendung von Chlorat ist Vorsicht angebracht, wo die Zündschnüre mit Schwefel in Kontakt kommen könnten. Außerdem ist diese Art von Zündschnur schlecht lagerbar, besser ist es kleinere Mengen herzustellen. Besonders bei der Verwendung von (hygroskopischem) Natriumchlorat und ohne Natriumhydrogencarbonat sind die Thermalite-Zündschnüre nicht länger als ein paar Monate nutzbar.

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