Fontänen
Bau effektiver Fontänen
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Warnung:
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Verbrauchsmaterialien:
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Werkzeuge etc.:
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The Pyrotechnician weist darauf hin, dass in Deutschland
die Herstellung von pyrotechnischen Mischungen ausserhalb von zugelassenen Firmen verboten ist.
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- Fontänenmischung
- Zündschnur, z.B. Green Visco
und (für gepresste Fontänen)
- Papprohr mit 25mm Innendurchmesser
- Bentonit
oder (für Schüttfontänen)
- Beliebiges stabiles Papprohr, Durchmesser: ein paar Zentimeter
- Wasserglas (Natriumsilicat-Lösung)
- Feinmakulatur
- Etwas Papier
- Tesa-Film
- Papiertaschentuch
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und (für gepresste Fontänen)
- Raketentool 25mm
- Presse (hydraulisch); evtl. reicht auch ein Schraubstock oder eine große Schraubzwinge aus.
oder (für Schüttfontänen)
- Stab zum Verdichten: Durchmesser sollte ungefähr Innendurchmesser des Papprohres sein; etwas länger als das Papprohr.
- Stab: Durchmesser entsprechend dem gewünschten Düsendurchmesser und etwas länger als das Papprohr.
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Gepresste Fontänen:
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Im ersten Teil dieses Artikel wirds der Bau von gepressten Fontänen mit Düse und Seele dargestellt. Dadurch kann gegenüber einfachen "Schütt-Fontänen" mit losem Pulver oft ein deutlich besserer und
reproduzierbarer Effekt erzielt werden. Allerdings gibt es auch Mischungen, die lose einen besseren Effekt ergeben; der Bau entsprechender Fontänen ist am Ende dieses Artikels ebenfalls beschrieben.
Eine besonders geeignete Mischung für gepresste Fontänen ist z.B. die CGSF-Mischung, die sehr gut auch mit großen Fontänen skaliert. Ebenfalls einen schönen Effekt ergeben Mischungen mit Titanspänen, einen hellen weißen Funkenregen.
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Der Bau beginnt mit dem Einpressen der Mischung. Dazu wird das Papprohr wie bei der Raketen-Herstellung auf das Tool gesteckt (siehe Artikel: "Raketen").
Mit einer Presse wird jetzt einfach Ton (Bentonit) als Düsenmaterial eingepresst;
dann wird direkt die leicht angefeuchtete Fontänenmischung eingepresst. Die Mischung darf nicht nass sein; auf Grund des hohen Drucks beim Pressen reicht minimales, kaum erkennbares Anfeuchten aus
- die Mischung sollte lediglich nicht mehr staubig sein.
Nach dem Pressen sollte die Fontäne einige Tage trocknen und wird dann auf der anderen Seite verschlossen.
Hierzu eignet sich z.B. ein mit Holzleim stabil eingeklebter Holzpropfen, Feinmakulatur-Wasserglas-Mischung (wie bei Schüttfontänen beschrieben) oder ein stabiler Papierstopfen.
Damit ist die Fontänen fertig und nach dem Versehen mit einer Zündschnur einsatzfertig.
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Schüttfontänen:
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Auch Schüttfontänen können interessante Effekte erzielen, sind aber weniger zuverlässig und insbesondere zum Transport schlechter geeignet. Allerdings sind manche Mischungen sogar auf den
Einsatz in Schüttfontänen beschränkt; eine Fontäne mit einer solchen Mischung wird im folgenen vorgestellt.
Zuerst benötigen wir eine Fontänenhülse. Dazu nehmen wir ein stabiles Papprohr und stellen dieses aufrecht auf ein Blatt Papier.
Dann umwickeln wir auf einer Länge von ca. 2cm das eine Ende des Stabes für die Düse mit einem Streifen Papier und fixieren es mit etwas Tesa-Film.
Das Papier sollte zuverlässig, aber mit dern Hand abziehbar auf dem Stab sitzen.
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Nun wird aus Feinmakulatur und Wasserglaslösung eine Art Pappmachee angerührt; dieses sollte nach mindestens 30 Minuten Quellen eine Konsistenz ähnlicher Knete haben.
Dann wird der Stab, mit dem papierumwickelten Ende nach unten, in die Mitte des Papprohres gestellt.
Anschließend wird Feinmakulatur-Wasserglas-Mischung in das Papprohr gegeben und unten rund um den Stab festgepresst.
Dabei ist darauf zu achten, dass nicht soviel eingefüllt wird, dass es an den Stab klebt, die Mischung darf lediglich mit dem papierumwickelten Stab in Kontakt kommen.
Klebt die Mischung an die Papierunterlage, so stört dies nicht, das Papier wird einfach nach dem Trocknen abgerissen. Beim Trocknen ist darauf zu achten, dass der Stab stabil in der Mitte steht
(evtl. irgendwie stabilisieren, z.B. rundum auf dem oberen Rand des Papprohres Holzstücke legen); dann bleibt die Fontäne einfach ein bis zwei Wochen stehen.
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Nun ist noch eine Fontänenmischung auszuwählen. Sehr gut sind Mischungen mit hohem Kohle-Anteil mit zusätzlich untergemischten Mikrosternen geeignet.
Diese geben beim Abbrand eine kräftige goldene Fontäne mit einer Vielzahl heller Sterne. Am einfachsten wird eine solche Mischung folgendermaßen hergestellt:
Zuerst wird in der Kugelmühle eine Portion TigerTail hergestellt; diese und alle folgenden Mischungen finden sich unter "Mischungen". Für den Einsatz in
Fontänen muss die TigerTail-Mischung nicht perfekt sein wie für Sterne, d.h. etwas kürzere Mahlzeit schadet nicht - allerdings auf Kosten des
kräftigen Goldes der Kohle-Funken. Direkt in die TigerTail-Mischung wird dann durch ein grobes Sieb die angefeuchtete Sternenmischung gerieben.
Hier sind v.a. metallhaltige, und damit lichtstarke Mischungen geeignet, z.B. Bleser White Strobe (wirkt sehr hell und brillant) oder Ruby Red MgAl/Emerald Green MgAl (für kräftige Farbsterne).
Das Anfeuchten ist dabei der kritische Punkt; zu stark, und es ergibt nur Brei, zu schwach und es ergibt nur Pulver beim Sieben - hier ist etwas Erfahrung gefragt.
Während des Siebens werden dann die Sterne gelegentlich im TigerTail untergemischt und anschließend wird die Mischung getrocknet.
Das Verhältnis Tiger Tail zu Sternenmischung sollte, im Unterschied zur Herstellung von Quick'n'Dirty-Stars, nach Gewicht ca. 2:1 im trockenen Zustand betragen.
Außerdem ist bei Fontänen u.U. ein feineres Sieb angebracht, so das die Sterne nicht zu groß für die Düse werden. Ansonsten stimmen die Verfahren beider Artikel überein.
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Wenn das Düsenmaterial trocken und hart ist, wird der Stab einfach aus dem Papierschaft gezogen und die Düse ist damit fertig.
Nun wird die Düse mit etwas Papiertaschentuch verstopft und dann portionenweise mit dem Verdichtungsstab die Fontänenmischung von Hand
im Papprohr verdichtet.
Ist das Papprohr ausreichend voll, so wird das offenen Ende (wie bei den gepressten Fontänen erläutert) verschlossen,
der Papier-Stopfen aus der Düse gezogen und diese mit einer Zündschnur versehen.
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