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Schwarzpulver
Herstellung von Meal-Pulver mit der Kugelmühle

Verbrauchsmaterialien:
Werkzeuge etc.:
  • Kaliumnitrat
  • Schwefel
  • Holzkohle z.B. aus Buchenholz
  • Wasser
  • Spiritus
  • Kugelmühle mit nicht-funkenden Kugeln z.B. Steatit oder Blei
  • Sieb
  • Schüssel
  • Waage
Herstellung:
Zuerst wird die Kugelmühle gereinigt. Dann werden die Komponenten abgewogen: 75% Kaliumnitrat, 15% Holzkohle und 10% Schwefel. Diese werden dann in die Mahltrommel gegeben und mit einer 1:1-Mischung von Spiritus und Wasser angefeuchtet (1ml Mischung auf 100g Schwarzpulver).
Die absolute Menge der Chemikalien orientiert sich dabei an der Größe der Mahltrommel, die ungefähr zu einem Viertel gefüllt sein sollte. Bei der hier gezeigten Trommel (Durchmesser 125mm, siehe Artikel "Kugelmühle") hat sich eine Gesamtmenge von 200g als optimal erwiesen.
Anschließend wird die Mischung gemahlen. Dabei ist wichtig, dass die Mühle z.B. in einer Abstellkammer steht, wo eine mögliche Entzündung (und damit Explosion der Mahltrommel) keine Schäden hervorruft. Entsprechend ist die Aufenthaltsdauer bei der laufenden Mühle so kurz wie möglich zu gestalten! Am besten wird die Mühle mit einem langen Kabel aus sicherer Entfernung gesteuert.
Die optimale Umlaufrate kann nach Gehör bestimmt werden: Umso lauter die Kugeln klackern, umso besser (siehe auch Artikel "Kugelmühle").
Nach 2-6 Stunden ist das Schwarzpulver ausreichend vermahlen. Eine Probe (ca. ein halber Teelöffel) sollte mit dichtem weißen Rauch und einem deutlichen Geräusch verpuffen, obwohl das Pulver noch etwas feucht ist. Es wird nun von den Mahlkugeln abgesiebt und getrocknet. Auf eine größere Fläche gesiebt erhält man ein feines Pulver; wird dagegen nicht gesiebt und in einem kleinen Gefäß getrocknet, so können leicht Klumpen entstehen.
Das fertige, trockene Schwarzpulver ist sehr leicht entzündlich. Bereits ein kleiner Funke kann ausreichen. Daher dürfen niemals größere Mengen gelagert werden und die Lagerung sollte an einem sicheren Ort in einem fest verschlossenen, nicht splitterndem Gefäß erfolgen. Es ist sobald wie möglich zu verbrauchen oder weiterzuverarbeiten!
Das erhaltene feine Pulver wird oft auch als "Meal" bezeichnet; es ist weniger für die direkte Verwendung als Zerleger oder Ausstoßer geeignet - aber dennoch unverzichtbar, z.B. zum Primen von Sternen und Verzögerungszündern. Außerdem kann es als Treibsatz z.B. für Bienen Einsatz finden.
Soll es als Ausstoßer verwendet werden um Bomben, Sterne etc. zu verschießen, so empfiehlt sich die Körnung (siehe Artikel "Lift-Pulver"); sollen damit z.B. Zylinder- oder Kugelbomben zerlegt werden, das Auftragen auf Corn Cobs (siehe Artikel "Zerleger").
Eine einfachere Verarbeitung ist das Anfeuchten und durch ein Sieb reiben, sogenanntes "Ricen". Das macht das Pulver weniger staubig und damit z.B. das Einpressen in Papphülsen einfacher; mit ca. 4% Dextrin beim "Ricen" untergemischt ergeben sich harte Klümpchen, die evtl. als Ausstoßer tauglich sind.